In der Klinik sagten mir die Therapeuten immer wieder, ich muss mich selber lieben lernen. Mir verzeihen und für mich einstehen. Es wäre gut für mich, meine Mitte zu finden und meine Grenzen zu schützen.
Seither versuche ich mit allem Mut und meiner ganzen Tapferkeit gegen meine destruktiven Verhaltensmuster anzukämpfen.
Tag für Tag stelle ich mich Ängsten, Unsicherheiten und taste mich im Dunkeln ganz langsam und vorsichtig vorwärts.
So viel Ungewohntes, so viel, was mir wirklich Angst macht. Und immer wieder Rückschläge, für die ich mich dann selber abwerte.
Ich übe.
Und hey, gestern war so ein Tag, da habe ich aus einer großen Verunsicherung heraus gemerkt, dass es Fortschritte gibt.
Sie sind ganz klein, kaum erkennbar und deshalb leicht zu übersehen.
Aber gestern z. B. Da habe ich es geschafft, für mich einzustehen.
Und ich hatte kein Herzrasen. Der Gedankenstrudel war zwar wieder da, aber die Panik blieb aus.
Und ich habe es geschafft, das ich mir selber soviel Aufmerksamkeit erlaube, dass ich nicht angewiesen war auf die Hilfe anderer um dieses, für mich so essentielle Grundbedürfniss zu stillen.
Und das Tollste an allem, ich habe den Fortschritt erkannt. Und das gibt mir gerade so viel Mut. Mut weiterzumachen.
Ich bin für mich da. Und ich schaffe das.